Virtuelles Gespräch mit Sup. i. R. Werner Krätschell

Am 1. Juni 2021, 19.00 Uhr lädt die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche zu einem virtuelles Kapellengespräch mit Superintendent i. R. Werner Krätschell ein.

Warum wird es gehen?

14. Oktober 1962, 14 Monate nach dem Mauerbau: In der alten Pfarrkirche von Pankow singt der Chor der Kathedrale von Coventry, Dompropst Bill Williams hält die Predigt mit dem vieldeutigen Thema „Über die Mauer“ und übergibt der Ost-Berliner Kirchengemeinde ein Nagelkreuz, das erste in der DDR, während gleichzeitig auch ein erstes Nagelkreuz nach West-Berlin kommt, in den Kirchenkreis Tempelhof. Parallel dazu erhalten 25 ausgewählte, junge Menschen aus England eine Einreise- und Aufenthaltsgenehmigung für das noch sehr stark von der Bombardierung im Februar 1945 gezeichnete Dresden. Sie beginnen dort im Geist der Versöhnung, für den das Nagelkreuz steht, mit dem Wiederaufbau eines Flügels der dortigen Diakonissen-Krankenhauses. 1965 wird dorthin ebenfalls ein Nagelkreuz übergeben.

Wie es dazu kam und welche weitreichenden politischen Folgen die Mitgliedschaft in der weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft insbesondere für die Pankower Kirchengemeinde hatte, bis hin zum 1981 gegründeten „Pankower Friedenskreis“, einem der Zentren der unabhängigen Friedensbewegung in der DDR, darüber berichtet Superintendent i. R. Werner Krätschell, unter anderem anhand von Tagebuchaufzeichnungen. Er war seit 1969 Pfarrer in der Nachbargemeinde Buchholz, von 1979 – 1996 Superintendent in Pankow und selbst in der oppositionellen Friedensbewegung aktiv. Seit 1985 ist er „Companion des Ordens vom Nagelkreuz“.

Später wurden noch drei weitere Nagelkreuze an Kirchen in der DDR übergeben:
1984 Schlosskirche Cottbus, 1986 Kreuzkirche Dresden, 1987, Katholische Heilig-Kreuz-Gemeinde Halle. Im selben Jahr 1987 wurde auch die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Mitglied der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry.

Das Gespräch findet als Videokonferenz, so dass Interessierte von überall her teilnehmen können. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite der

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (hier klicken)

Bitte melden Sie sich bis zum 31. Mai an, der Link zur Videokonferenz wird Ihnen dann kurz vor Beginn per Mail zugeschickt.