Mitgliederversammlung 2015

Vom 16. bis zum 18. Oktober 2015 hat die Mitgliederversammlung der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e. V. im Tagungszentrum Hohenwart in Pforzheim stattgefunden. Über 70 Teilnehmer waren in die Heimat von gleich zwei Nagelkreuzzentren gekommen, um Neuigkeiten aus dem Verein, aus Coventry und den Zentren zu hören, sich untereinander auszutauschen und einen neuen Leitungskreis und einen neuen Vorstand zu wählen.

Neuer Vorstand und Leitungskreis gewählt

Als Vorsitzender wurde Dr. Oliver Schuegraf bestätigt, als Schriftführer Jost Hasselhorn und als Beisitzerin Britta Däumer. Lothar Schmelz übernimmt das Amt des Kassenführers von Peter Voigt, anstelle von Sonja Bittrich ist zukünftig Niels Faßbender weiterer Beisitzer. Die beiden bisherigen  Vorstandsmitglieder bleiben dem Verein als Leitungskreismitglieder erhalten. Neu in den Leitungskreis gewählt wurden  Antje Biller, Walter Elsner, Holger Treutmann und Felicitas Weileder. Nina Bachmann, Martin Grönwoldt, Hartmut Ebmeier und Johanna Falk sind aus dem Leitungskreis ausgeschieden. Vorstand und Mitgliederversammlung dankten ihnen für ihr teils langjähriges, engagiertes Ehrenamt. Kurzporträts aller Vorstands- und Leitungskreismitglieder finden Sie hier.

Vortrag und Workshops

Einen besonderen Schwerpunkt bildete das Versöhnungsgebet von Coventry. Nicht nur in den täglichen Andachten stand es im Mittelpunkt. Auch waren die sieben Bitten Gegenstand intensiver Workshops. Dort arbeiteten die Delegierten ihre Bedeutung unter dem besonderen Gesichtspunkt „Mit Verschiedenheit leben zu lernen und Vielfalt feiern“ heraus. Dr. Sarah Hills, die für die Versöhnungsarbeit zuständige Pfarrerin an der Kathedrale von Coventry, hatte hierfür zuvor mit einem Vortrag einen sehr persönlichen Impuls gesetzt.

Übersetzung des Versöhnungsgebets

Zudem beschloss die Mitgliedersammlung, künftig eine geänderte Übersetzung der sechsten Bitte zu verwenden. In offiziellen Veröffentlichungen der Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e. V. lautet sie künftig: „Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht – Vater, vergib!“ Erhalten bleibt hingegen die Formulierung „Rasse von Rasse“ in der ersten Bitte. Nachdem diese in der Vergangenheit bei einer Reihe von Mitgliedern immer wieder auf Kritik gestoßen war, hatte der Vorstand mehrere Experten mit einer Prüfung beauftragt. Diese rieten unter anderem wegen der Nähe zum englischen Original und dem Charakter des Gebetes als historischer Text von einer Änderung ab. Dieser Einschätzung schloss sich die Mitgliederversammlung – nach zum Teil kontroverser Debatte – im Ergebnis mit großer Mehrheit an.  Mitglieder und Zentren, die mit dem Gebrauch des sperrigen und besonders in Deutschland schwierigen Wort „Rasse“ haben, können für ihre Zwecke eine andere Übersetzung nutzen. Über die Hintergründe der Entscheidung und die zukünftige Handhabung folgen in den nächsten Tagen weitere Informationen.

Am Sonntag endete die Mitgliedersammlung mit einem feierlichen Fest- und Abendmahlsgottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche Pforzheim, mit dem das Nagelkreuzzentrum Pforzheim zugleich den zehnten Jahrestag der Nagelkreuzverleihung feierte.